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Egal, wie lang die Nacht ist, die Morgendämmerung wird kommen.

Hauptstadt: 

Harare

Jahr der Unabhängigkeit: 

1980

Bevölkerungsdichte: 

44 Einwohner pro km²

Religionen: 

84 % Christen, 5 % traditionelle Glaubensrichtungen, 10 % Atheisten

Sprachen: 

Englisch, Shona, Ndebele (+ 13 weitere)

Währung: 

Bond Dollar

Sehenswürdigkeiten: 

Chinhoyi Höhlen, Hwange Nationalpark, Karibasee, Mana Pools Nationalpark, Matobo Nationalpark, Victoriafälle

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Blick ins Buch

(...)

   Direkt vor meinen Füßen lag ein großer Haufen Elefantenmist. Es war heiß, doch der Mist war noch nicht angetrocknet. Ich schloss daraus, dass sich der Elefant in nächster Nähe befinden musste. Ich sah mir den Mist genauer an. Es musste ein junger Elefant sein, denn die Nahrung war sehr gut verdaut. Ich liebe Elefanten. Mir war aber spätestens seit dem Vorfall an der Grenze mit Lizzy klar, wie gefährlich sie sein konnten. Ich konnte den Weg nur zurück oder nach vorn gehen. Es gab keinen anderen Ausweg. Ich wusste nicht, wo sich der Elefant aufhielt, also schlich ich langsam vorwärts. Behutsam setzte ich einen Fuß vor den anderen, um ihn nicht zu erschrecken, sollte ich ihm begegnen.

   Dickie hatte mir im Okavango Delta vor Augen gehalten, wie schlecht ausgebildet meine Sinne waren. „Einen Elefanten werde wohl sogar ich rechtzeitig entdecken“, hielt ich einen inneren Monolog.

   Plötzlich stand er da. Ein mächtiger Elefantenbulle mit prächtigen Stoßzähnen stand rechts von mir im Gebüsch. Er sah friedlich aus. Seelenruhig riss er das Blätterwerk von den Bäumen und ließ es sich schmecken. Ein majestätischer Anblick. Gefährlich, aber majestätisch. Uns trennten etwa drei Autolängen voneinander.

    „Stehenbleiben oder weglaufen?“ Wieso hatte ich diese Frage noch keinem Guide gestellt? Die Information wäre in diesem Moment Gold wert gewesen. Ich hatte viele grausame Geschichten von Elefanten, die Menschen getötet hatten, gehört. Ein Guide hatte mir einst davon berichtet, wie er einen toten, chinesischen Touristen abtransportieren musste. Der Mann war von einem Elefanten zerstampft worden und kaum noch zu identifizieren gewesen. Sie hatten das Tier betäuben müssen, um den Leichnam bergen zu können. Wieso hatte ich damals nicht gefragt, wie man sich bei einer Begegnung mit einem Elefanten richtig verhielt? Ich wollte nicht als Brei enden.

   Ich hatte Todesangst und fühlte mich gleichzeitig geehrt und privilegiert, diesen einmaligen Moment zu erleben. Ich stand wie angewurzelt da, ratlos, wie ich mich verhalten sollte.

   Mut oder Leichtsinn packte mich. Vorsichtig griff ich nach meiner Videokamera und wagte es, die Begegnung kurz zu filmen. Der Elefant ließ sich nicht beirren und genoss weiter seine Mahlzeit. Meine Angst wich nun der Faszination. Ich fühlte mich in seiner Gegenwart sicher, tauschte meine Videokamera mit meinem Fotoapparat.

Das sichere Gefühl war ein Trugschluss und der Griff nach dem Fotoapparat war ein Fehler gewesen. Als ich ihn vor mein Gesicht hielt, ließ der eben noch ruhige Elefantenbulle von seinem Essen ab und drehte sich zu mir. Seine imposanten Stoßzähne zeigten auf mich. Er musterte mich.

(...)

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